Profil
Der Lehrstuhl für Werkstoffprüftechnik (WPT) in der Fakultät Maschinenbau der Technischen Universität Dortmund wird seit seiner Gründung von Herrn Prof. Dr.-Ing. habil. Frank Walther geleitet.
Die Werkstoffprüftechnik liefert die Datenbasis und Entscheidungsgrundlage für die Entwicklung, Konstruktion und Fertigung betriebssicherer Hochleistungsprodukte für alle Wirtschaftsbranchen. Die erfolgreiche Werkstoffauswahl, Qualitätskontrolle, Bauteilüberwachung und Schadensanalyse basiert auf der präzisen Ermittlung der chemischen Zusammensetzung, der Gefüge- und Defektstruktur, der Werkstoffkennwerte und Schädigungsevolution, ergänzt um leistungsstarke Methoden der Modellierung und Simulation. Neben der Werkstoffqualifizierung und Fertigungsoptimierung ist die Identifikation und Separation grundlegender Verformungs- und Schädigungsmechanismen, die Strukturintegrität und die Lebensdauerprognose von großer Bedeutung.
In Forschung und Lehre werden grundlagen- und applikationsorientierte Themen der zerstörenden und zerstörungsfreien, mikroskopischen und mechanischen Werkstoff- und Bauteilprüfung behandelt. Innovative Mess- und Prüfverfahren, deren gekoppelte Anwendung und anforderungskonforme Weiterentwicklung, schaffen die Basis für die experimentelle Bestimmung des Verformungsverhaltens und der Schädigungsinitiierung bzw. -evolution. In-situ Analysetechniken und digitale Auswerteroutinen gewährleisten, Mikrostruktur- und Defektmerkmale mit lokaler Leistungsfähigkeit korrelieren und in die Modellierung implementieren zu können. Die Komplexität der Anforderungen steigt aufgrund der Weiterentwicklung der Werkstoffsysteme und Prozesstechniken hinsichtlich maßgeschneiderter Struktur- und Leistungsgradienten.
Die mikrostruktur- und mechanismenbasierte Charakterisierung des Ermüdungsverhaltens etablierter und neuentwickelter Werkstoffe und Bauteile vom niederzyklischen LCF- bis hochzyklischen VHCF-Bereich, auch unter Hochtemperatur- und Korrosionsumgebung, stellt eine Schlüsselqualifikation dar (Abb. 1).
Die Bewertung von Prozess-Struktur-Eigenschaft-Wechselwirkungen auf unterschiedlichen Skalen für Stähle, Leichtmetalle, Verbundwerkstoffe und additiv gefertigte Werkstoffe bei mechanisch-thermisch-medialer Beanspruchung ist für die wissenschaftliche Grundlagenforschung und die anwendungsbezogene Entwicklung von großer Relevanz (Abb. 2).
In gruppenübergreifenden Arbeitskreisen der Strukturanalytik, der Mess- und Prüftechnik, der Biomaterialien, der Modellierung und Simulation sowie der Digitalisierung werden Themen geclustert, hinsichtlich Transfer evaluiert und Lösungskonzepte für interdisziplinäre Forschungsschwerpunkte entwickelt und validiert (Abb. 3).
Die Vorstellung des Lehrstuhls für Werkstoffprüftechnik finden Sie auf YouTube.